Auf diesen Tag hatten wir über zwei Jahre lang gewartet: Am 24. Juli dieses Jahres lud das Kloster des Hl. Hiob von Počaev in München wieder zum Tag der offenen Tür ein.
Ein schöner Sommertag, strahlender Sonnenschein, zahlreiche Gäste...
Das Programm war wie immer umfangreich. Mönchspriester Kornilij und Mönch Meliton, die trotz der Hitze keine Minute Pause hatten, gaben wunderbare Führungen für die Gäste. Die Gäste lernten das Leben und die Arbeit des Klosters kennen, besichtigten die Kirche, die Werkstätten zur Herstellung von Weihrauch und Kerzen, die Druckerei, das Refektorium und den Garten. Sie erhielten in der Werkstatt hergestellte Kerzen und Weihrauch, die Kleinen bekamen russische Souvenir-Magnete und Spielzeug.
Am Ausgang wartete ein Büchertisch mit gedruckten Ausgaben des Klosters. An dieser Stelle ist besonders hervorzuheben, dass das Kloster einzigartige Bücher und Dokumente veröffentlicht hat, die nur hier zu finden sind.
Die von den vielen Informationen und der Hitze ermüdeten Gäste wurden mit Gebäck, Tee, Kaffee, Limonade, kalter Wassermelone und vielen anderen leckeren Dingen aus verschiedenen Traditionen empfangen.
Die Gäste machten es sich im Klostergarten gemütlich, plauderten und tauschten ihre Eindrücke aus. Menschen, die sich vorher nicht kannten, fanden gemeinsame Themen und Interessen. Spontan, aber mit großem Erfolg wurde ein kleines Konzert mit russischen Liedern veranstaltet.
Der 24./11. Juli ist der Gedenktag der heiligen apostelgleichen Olga und zwei Teilnehmerinnen des Festes feierten ihren Namenstag. Das Kloster schenkte ihnen wunderbare Ikonen der heiligen Olga, die sie zu Tränen rührten.
Die Gäste hatten es nicht eilig zu gehen. Jeder spürte in sich die geistige Erhebung, die Gnade, die man nur in Klöstern wahrnehmen kann.
Olga Azarova,
Freundeskreis des Klosters des Heiligen Hiob von Počaev in München.
Louise Oldenburg, eine Besucherin des Tages der Offenen Tür, berichtet:
Mein Lebensgefährte Hubert und ich sind am Sonntag, den 24. Juli mit den Rädern über Nymphenburg und die Blutenburg der Einladung zum Tag der Offenen Tür im Kloster des Heiligen Hiob gefolgt. Das Wetter war zauberhaft, gerade für eine Führung durch das Kloster war es herrlich, denn wir konnten nach der Führung wunderbar draußen im Klostergarten sitzen und Pikantes, Kuchen, Limonaden und andere von den Gemeindemitgliedern selbst gemachte Köstlichkeiten genießen.
Das Kloster ist eine Enklave der Bescheidenheit und Kontemplation. Metropolit Mark lebt dort mit sieben Klostermönchen zusammen, sie haben eignen Honig und bauen Kräuter an. Man bekam im Garten gegen eine Spende Kräutersträuße zum Mitnehmen. Es gibt Werkstätten für Kerzenzieherei, eine Silberschmiede, die Buchdruckerei- und Binderei und die Weihrauchwerkstatt. Von Vater Meliton bekamen wir eine ausführliche Einführung in das Russisch-Orthodoxe Leben in einem Kloster und in die Werkstätten.
Ich habe mir am Büchertisch eine Gebetsschnur gekauft, die um mein Handgelenk passt. So habe ich nun eine, die ich täglich mit mir tragen kann, die mich schützt und ans Beten erinnert. Denn auch, wenn ich nicht russisch-orthodoxen Glaubens bin, so bewegt und berührt mich dieser Glaube in seiner Strenge, den Riten im Gottesdienst und den wunderschönen Gesängen sehr. Dies durfte ich bei einigen Aufenthalten als Pilgerin im Kloster zur Heiligen Elisabeth in Buchendorf erleben.
Für meine Freundin Mascha aus Moskau (die so gerne dabei gewesen wäre ...) habe ich eine schöne Kerze in der Kerzenzieherei mitgenommen, die uns Vater Meliton bei der Führung geschenkt hat und gleich in der Kirche vor der Ikone des Heiligen Hiob angezündet.
Vater Meliton meinte, dass das Kloster bald in die Nähe von Augsburg ziehen wird.
So bin ich sehr froh, das Kloster, seinen wunderschönen Garten und die integrierte Kirche noch in München gesehen zu haben.
Es war für Hubert und mich ein sehr besonderer und schöner Ausflug.
Vielen Dank an Vater Meliton für seine liebevolle, ausführliche und informative Führung.
Louise Oldenbourg 24. Juli 2022
Photos: Rostislav Sheptykin
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