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Der Bote

WEIHNACHTSBOTSCHAFT des Ersthierarchen der Russischen Auslandskirche

Weihnachtsbotschaft

des höchstgeweihten

NIKOLAI des Metropoliten von Ostamerika und New York

und Ersthierarchen der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

Hochgeweihte Brüder im Bischofsamt, ehrwürdige Väter,

im Herrn geliebte Brüder und Schwestern,

FROHE WEIHNACHTEN!

In diesen Tagen großer Freude treffen sich die Gedanken der Hirten, Priester, Mönche, Gemeindemitglieder und Gläubigen der Kirchen und Klöster unserer Diözesen, die wie das Korn Gottes über die weite Erde verstreut sind, in der bescheidenen Höhle von Bethlehem, in deren Halbdunkel die unauslöschliche Laterne des Lichts - unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes - erstrahlt ist! Indem ich mich mit Euch allen in der bescheidenen Höhle bei Bethlehem versammle und vor der armen Krippe des Gotteskindes und vor seiner makellosen Mutter knie, verbinde ich meine Gebete mit den Euren und bitte den menschgewordenen Gott und Logos, seiner Kirche gnadenreiche Gaben und gesegneten Erfolg in ihrem Wirken, den orthodoxen Völkern aber eine baldige Befreiung vom Bruderkrieg, die Wiederherstellung der Gerechtigkeit und des Friedens zu gewähren, jenes Friedens, den der Chor der Engel in der heiligen Weihnachtsnacht feierlich über der Stadt Davids besang!

Im biblischen Buch Sirach heißt es: "Die Krone der Weisheit ist die Furcht des Herrn, sie lässt Frieden, Gesundheit und Heilung sprossen. Beide sind Geschenke Gottes zum Frieden; Ruhm breitet sich aus für sie, die ihn lieben" (Sirach 1, 18). Die Gottesfurcht, d.h. das Gefühl der Gegenwart Gottes in unserem Leben, das ehrfürchtige Auftreten vor Gott und die Furcht, ihn durch Sünde zu verärgern, führt zum Frieden, denn die "Furcht des Herrn ist", wie dieser weise alttestamentliche Gelehrte schreibt, "Ehre und Ruhm, Fröhlichkeit und eine Freudenkrone. Die Furcht des Herrn wird das Herz erfreuen und Frohsinn, Freude und langes Leben geben. Die Furcht des Herrn ist eine Gabe vom Herrn, denn sie setzt auf Wege der Liebe." (Sirach 1, 11-12) Alle anderen Arten der Angst bringen Krankheiten aller Art, Hass, Feindschaft, Zwietracht und Missgunst mit sich, während die Gottesfurcht Gesundheit, Freude und langes Leben verspricht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unser geistliches Leben in die Hand nehmen, uns an Gott, Seine Gegenwart unter uns und Sein Eingreifen in unser Leben erinnern und unsere christlichen und kirchlichen Pflichten nicht vernachlässigen, zu den Wurzeln des Glaubens und der Hoffnung auf Gott zurückkehren, der uns, wie wir in unserer Geschichte sehen, immer geholfen hat, diesen Frieden zu erreichen. "Machen wir unsere Seelen schön und nähren wir die Liebe zueinander", schreibt der heilige Johannes Chrysostomus.

Während wir diese heiligen Tage feiern, an denen der Herr sich der Welt offenbart hat, und Seinen Atem auf der Erde wahrnehmen, lasst uns an die Kranken, die Einsamen und die Armen, die Flüchtlinge und die Vertriebenen, unsere verfolgten und leidenden Brüder und Schwestern in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche denken, uns daran erinnern, dass wir immer von Herzen für sie beten und ihnen aufopferungsvoll helfen müssen, so gut wir können. Vergessen wir nicht, innezuhalten und mit dem Herzen zu hören und dem Verstand zu begreifen, dass wir in der Zeit der Heimsuchung des Herrn leben. Er besucht uns nicht nur in unserer gegenwärtigen Freude, sondern auch in den Prüfungen, die uns umgeben. Und gesegnet ist derjenige, der diese festlichen Tage in der Fülle christlicher Tugenden und geistiger Kraft erlebt und verbringt!

Zum Jahreswechsel freue ich mich, die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Theologischen Seminars der Heiligen Dreiheit anzukündigen, das im gleichnamigen Kloster in Jordanville, New York, USA, von dem berühmten Oberhaupt der Bruderschaft von Počaev, Erzbischof Vitalij (Maximenko; 1873-1960), gegründet wurde. In diesem Zusammenhang rufe ich alle auf, die Gelegenheit zu nutzen, sich mit der einzigartigen Geschichte der Russischen Auslandskirche zu beschäftigen und über die großen Persönlichkeiten nachzudenken, die dort das Seminar gegründet und mehrere Generationen guter Hirten ausgebildet und erzogen haben, die dem Werk Gottes unter den schwierigen Bedingungen der Zerstreuung gedient und es würdig ausgeführt haben. Heute ist es eine Freude zu sehen, wie engagierte und fleißige Dozenten, viele junge Priester, Studenten und Absolventen des Seminars zusammen mit ihren älteren Brüdern im Dienst an der Herde Christi stehen. Danken wir für all dies dem Erzhirten Christus, der seinen Segen auf uns herabsendet! Erinnern wir uns mit Dankbarkeit an alle, die sich für den Aufbau und die Einrichtung dieser geistigen Schule eingesetzt haben! Wünschen wir den jetzigen Dozenten und Studenten einen fruchtbaren Erfolg zur Ehre Gottes und zum Wohle der Kirche!

Ich gratuliere noch einmal allen zum Fest der Geburt Christi und wünsche Euch allen im Gebet gute Gesundheit, frohen Mut und die Hilfe Gottes, auf dass die ersten Tage des neuen Jahres 2023 von den Strahlen dieses Festes erhellt werden und unsere Herzen erwärmen!

In der Liebe Christi,

+ Nikolai

Metropolit von Ostamerika und New York,

Ersthierarch der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

Weihnachten 2022/23

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